(von Barbara Lippold)
Montevideo
Der unwiderruflich letzte Tag der Reise war
angebrochen. Während ein Teil der Gruppe sich um die
Tickets für die Fähre zurück nach Buenos Aires kümmerte, beschlossen Horst
und ich, uns noch ein zweites Frühstück zu gönnen, da das
Frühstück des Hotels auf der internen Ranking-Liste sehr weit hinten rangierte.
Wir landeten im „Oro del Rhin Café“, das ein deutscher Auswanderer 1927 in Montevideo in der Avenida Colonia (!) gegründet hatte .
Er war offensichtlich ein großer Wagner–Liebhaber und nannte nicht nur sein Café „Rheingold“, sondern auch seinen Sohn Siegfried.
Dieser führte das Café fort und so gab es hier in guter deutscher Tradition nicht nur Kaffee sondern auch ein beachtliches Kuchenbuffet , der Hunger war also aufs erste gestillt.
Dies hielt uns allerdings nicht davon ab,
auch noch das nahegelegene Café Brasilero aufzusuchen.
Auch hier stießen wir wieder auf deutsche
Wurzeln.
Auf Horst`s Frage: „Kann ich mal
bezahlen ähh, la cuenta por favor“ kam
die Antwort: "Ich hab´s auch so verstanden" und es stellte
sich heraus, dass er aus Frankfurt ist, und gerade erst wegen der Familie hier
sesshaft geworden ist.
Nachdem um 13.00 Uhr wieder alle im Hotel
zusammentrafen, um das Check-In für den Flug am nächsten Tag zu erledigen,
trennten sich die Wege anschließend schon wieder.
Den größten Teil der Gruppe zog es an den
Strand, um nochmal maximale Sonnenbräune zwecks Erzeugung von
größtmöglichem Neid zu Hause zu erzielen (was nicht allen gut bekommen ist,
wie sich am Abend herausstellte); der Rest zog los, um die Altstadt zu
erkunden.
Auf dem Weg dorthin stellten wir fest, dass Montevideo eine besondere Gemeinsamkeit mit Köln hat: Liebesschlösser:
Um den Puerto Madero war im Gegensatz zum
Sonntag die Hölle los, viele Straßenstände, die um die einfallenden
Touristen warben, leider mit den überall gleichen, wenig originellen Souvenirs. Unsere Suche nach einem Bild blieb somit
leider erfolglos.
Weiter in den ruhigen Straßen der Altstadt,
wurde uns allerdings dann etwas mulmig zumute und es zog uns doch wieder in die
Fußgängerzone.
Dort fanden wir die Idee für ein interessantes Geschäftsmodell:
ein Groß- und Einzelhandelsgeschäft nur für
Toilettenpapier; gerade für Urko sollte das doch vielleicht nachahmenswert sein.
Nun war es schon wieder Zeit für das erste
Bier an einem der vielen kleinen Parks in der Innenstadt.
Zurück zum Hotel wurden wir schon von der
ganzen Gruppe freudig vor dem Hotel erwartet. Es stellte sich heraus, dass wir
schon eine halbe Stunde vorher verabredet waren.
So ging es also direkt weiter, zum Duschen
und Umziehen war leider keine Zeit mehr, und die neue Hose aus Buenos Airos muss weiterhin auf ihren großen Auftritt warten.
Der Abend klang anschließend mit der ganzen
Gruppe (nur Ernesto fehlte leider schon) in einem Restaurant am Strand aus und
viele waren jetzt doch froh, nach diesen aufregenden Tagen wieder nach Hause in
die gewohnte Umgebung zu kommen.
Barbara Lippold
Barbara Lippold
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